Düngeversuch mit Klärschlamm Lebenswichtige Ressource Phosphor
Konventioneller Mineraldünger enthält Phosphor (P), der aus abbaubaren Phosphorverbindungen in Gesteinen gewonnen wird. Der so gewonnene Phosphor ist ein nicht erneuerbarer Rohstoff. Die Reserven an Phosphatgestein können den derzeitigen weltweiten Bedarf der Landwirtschaft in Höhe von etwa 40 Millionen Tonnen pro Jahr noch über 320 Jahre decken. Die Angaben der Reichweite gehen jedoch stark auseinander, da der Bedarf ansteigt, gleichzeitig aber auch neue Vorkommen erschlossen werden. Problematisch ist zudem die abnehmende Qualität der Rohphosphate als Folge einer zunehmenden Kontamination (u.a. mit Cadmium und Uran) (Quelle: Umweltbundesamt, 2018)
Phosphorbilanz Kläranlage Klärschlamm als Phosphorquelle
Neben den mineralischen gibt es auch organische Phosphorquellen. Dazu gehören tierische Ausscheidungen wie Gülle, Stallmist, Jauche (Wirtschaftsdünger) oder organische Reststoffe wie Klärschlämme.
Etwa 2 bis 6 % der Klärschlammtrockensubstanz sind Phosphor. Täglich fließen pro Einwohner 1,9 g Phosphor über das Abwasser zu den Kläranlagen. Davon verbleiben 90 % im Klärschlamm und auch nach einer thermischen Behandlung in der Asche.
Organische Phosphorquellen sind aber zumeist stark kontaminiert mit organischen und anorganischen Schadstoffen. Die Akzeptanz von Klärschlamm als Phosphorquelle in der Landwirtschaft ist daher immer mehr rückläufig. Dennoch kann der Phosphor nutzbar gemacht werden.
Kooperativer Ansatz zur Rückgewinnung
Nach derzeitigem Stand der Diskussion erscheint eine P-Rückgewinnung nur für einen einzelnen Kläranlagenbetreiber wirtschaftlich nicht immer zielführend. Vielmehr sind aufgrund des Aufwands bei Umsetzung und Betrieb einer solchen Anlage und der zu erwartenden Skaleneffekte deutliche Vorteile bei einem Verbund von Kläranlagen oder auch Klärschlammverbrennungsanlagen zu erwarten. (Verweis auf Amphore)