Klärschlamm

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Was ist Klärschlamm ?

 

Bei der Abwasserreinigung bleiben in verschiedenen Verfahrensstufen organische und mineralische Rückstände in Form von Klärschlamm zurück. Durch den hohen Anteil an Organik hat Klärschlamm einen nutzbaren Primärenergiegehalt. Dieser kann bereits auf der Kläranlage in einer anaeroben Schlammfaulung als Klärgas teilweise direkt genutzt werden, um den Strombedarf der Abwasserreinigung zu decken. Es verbleibt aber weitere schwer abbaure Organik in dem Klärschlamm, die anschließend als Heizwert in einer thermischen Verwertung weiter genutzt werden kann. Wichtige Rohstoffe im Klärschlamm wie der Pflanzennährstoff Phosphor lassen sich weiter nutzen. Technische Verfahren zur Rückgewinnung werden derzeit erprobt.

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Warum wird Klärschlamm verbrannt?

 

Klärschlamm stellt die Schadstoffsenke der Abwasserbehandlung dar. Die direkte stoffliche Nutzung von Klärschlamm als Dünger ist daher im Sinne des Bodenschutzes  rechtlich stark eingeschränkt. Durch eine thermische Behandlung werden organische Schadstoffe entfernt, viele anorganische Schadstoffe gasen aus, und es findet eine deutliche Volumenreduzierung statt. Schwer flüchtige anorganische Schadstoffe und auch Nährstoffe konzentrieren sich dagegen in der verbleibenden Klärschlammasche auf. Mit geeigneten Verfahren lässt sich Phophor aus der Asche gewinnen. Grundlage dafür ist eine vorherige Mono-Verbrennung. D.h. die Mitverbrennung in Kraftwerken scheidet daher aus.

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Warum wird als Feuerungsverfahren die Wirlbelschicht und z. B. keine Pyrolyse gewählt?

 

Das Wirbelschichtverfahren wurde gewählt, weil es eine bewährte Feuerungstechnik für einen vollständigen Ausbrand ist. Wegen der hohen Verbrennungseffizienz ist es als beste verfügbare Technik (BVT) zur thermischen Klärschlammbehandlung eingestuft. Eine alternative Pyrolyse von Klärschlamm stellt dagegen keine vollständige Verbrennung dar. Es werden nur leicht flüchtige Schadstoffe aus dem Prozess ausgetragen. Die übrigen Schwermetalle finden sich im Pyrolysekoks (Karbonisat) wieder. Es gibt daher keine düngerechtliche Zulassung für das Restprodukt.

Kooperation

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Was sind die Vorteile der Kooperation ?

 

Kommunale Kooperation sind in der Wasserwirtschaft vielfach erprobt und ermöglichen es auch kleineren Kommunen, wirtschaftlich ihren Aufgaben wie der Klärschlammbehandlung und -entsorgung nachzukommen. Das Solidaritätsprinzip hilft den Kommunen, unabhängig von Gewinnmaximierungen die Aufgaben zu erfüllen und Zukunftssicherheit bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.

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Warum kann der Schlamm nicht in anderen Anlagen mitverbrannt werden?

 

Die aktuellen Mono-Klärschlammverbrennungskapazitäten reichen nicht aus, da der Bedarf immer weiter steigt. Eine Mitverbrennung ist nur bei vorherigem Phosphorrückgewinnung aus dem Klärschlamm zulässig und führt mit den jetzigen Technologien nur zu geringenen Recyclingquoten. Nur der Aufbau von eigenen Verbrennungskapazitäten ermöglicht es den Kommunen, Entsorgungssicherheit zu schaffen.

Standortwahl

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Warum wurde Buchenhofen als Standort gewählt?

 

Der Standort wurde für eine gemeinschaftliche kommunale Klärschlammverwertung gewählt, weil die Ausgangssituation dort sehr günstig ist: 1. Es gibt bereits vorhandenes geschultes Personal. 2. Die Anbindung und Infrastruktur ist vorhanden. 3. Die Kläranlage Buchenhofen liefert direkt vor Ort einen großen Teil Klärschlamm und sorgt für ausreichend Behandlungskapazität für Brüdenkondensate aus der Trocknung der KVA. 4. Es gibt ausreichend Fläche ohne Eingriffe in die Natur und ohne Auswirkungen auf die Umwelt.

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Wieviel Anlieferungsverkehr wird durch die neue Anlage entstehen ?

 

Bereits mit der bestehenden Anlage gibt es fast stündlich LKW-Transporte, die verkehrstechnisch kein Problem darstellen. Zukünftig wird sich der Anlieferungsverkehr erhöhen. Dazu wurde bereits eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dass die untersuchten Knotenpunkte in der Lage sind, die zukünftigen Verkehrsbelastungen mit einer jederzeit mindestens ausreichenden Verkehrsqualität abzuwickeln.

Emissionen vor Ort

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Welche Emissionen gibt es vor Ort?

 

Die neue Anlage der KVB wird am Standort Buchenhofen nach BImSchV bzw. BimSchG genehmigt. Die darin vorgegebenen Grenzwerte können sicher eingehalten werden.

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Gibt es Reststoffe und was passiert mit ihnen?

 

Klärschlamm besteht zu einem großen Anteil (rund 40 ) aus anorganischer Asche. Diese kann thermisch nicht weiter reduziert werden und muss entsorgt werden.

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Wird es durch die neue Anlage zu Geruchs- oder Lärmbelästigungen kommen?

 

Die gesamte Anlagentechnik wird eingehaust. Daher sind keine zusätzlichen Lärmbelästigungen zu erwarten. Alle Anforderungen an die Lärmminderungstechnik werden erfüllt und Schallminderungsmaßnahmen berücksichtigt. Auch Geruchsemissionen werden vermieden. Der Klärschlamm selbst hat durch die vorherige Entwässerung und Stabilisierung bereits viel von seiner Geruchscharakteristik verloren. Verbleibende Geruchsemissionen werden durch die Einhausung der Schlammannahme vermieden.

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